Die Geschichte der Malbergbahn führt zurück auf die Gründung der Malbergbahn Actien-Gesellschaft in das Jahr 1886.
Nur sieben Monate später, am 05. Juni 1887, wurde die Malbergbahn und das zeitgleich errichtete Hotel nahebei der Bergstation in Betrieb genommen. Mit einer Steigung zwischen 45 und 54,5 Prozent galt sie als steilste schienengebundene Drahtseilbahn Deutschlands und war damit der Inbegriff deutscher und schweizer Ingenieurs-Kunst. Dabei war das Antriebsprinzip sehr einfach, denn je nach Anzahl der Fahrgäste wurde der obere Waggon zusätzlich mit Wasser beladen, um durch das so erhöhte Eigengewicht den unteren Waggon nach oben zu ziehen. Das Wasser kam aus einem eigens auf dem Berg angelegten, künstlichen Weiher, der mittels Pumpen aus der Lahn gespeist wurde. Bis zu 400 Personen wurden täglich zur Bergstation befördert, die das Berg-Areal als Naherholungsgebiet besuchten.
Die Malbergbahn wurde zu einem touristischen Anziehungspunkt und war bis zu ihrer Stilllegung im Jahr 1979 ein Wahrzeichen von Bad Ems; zuletzt wurden über 70.000 Fahrgäste gezählt. Leider fehlten der Stadt die Mittel, um die Auflagen des TÜV zu erfüllen und so kam es zur Einstellung des Fahrbetriebes, der bis dahin völlig unfallfrei verlaufen war.
1981 wurde die Malbergbahn zusammen mit der Berg- und Talstation als Industriedenkmal unter Denkmalschutz gestellt. Seitdem schlummerte die Bahn unter dem Wildwuchs von über drei Jahrzehnten vor sich hin. Frau Elisabeth Eckstein ist es zu verdanken, dass die Erinnerung an die Malbergbahn und die Verpflichtung zur Erhaltung dieses einzigartigen Industriedenkmals im Bewusstsein der Emser Bevölkerung wachgehalten wurde. Sie gründete 1982 den Förderverein Malberg & Malbergbahn e. V. mit dem großen Ziel, die Bahn irgendwann einmal wieder in Betrieb zu nehmen und erneut zu einer touristischen Attraktion zu machen. Bereits vor dem Tod der Vereinsgründerin Elisabeth Eckstein versprach der in Bad Ems geborene und später lange in Südafrika wirkende Dr. Günther Schlosser Frau Eckstein, die Malbergbahn nach seiner Rückkehr wieder zu beleben.
Leider verstarb Frau Eckstein Anfang 2012 kurz vor der Rückkehr Herrn Dr. Schlossers in seine Heimatstadt.
Schon 2014 konnte mit der Restaurierung der Talstation begonnen werden. Zugleich übernahm Dr. Schlosser auch den Vereinsvorsitz.
Max Voigt, Architekt aus Kapstadt/Südafrika, hat für den Verein eine einzigartige Broschüre gestaltet und das komplette Sanierungsprojekt auf einer DVD visualisiert. Was sonst viele tausend Euro gekostet hätte, ist durch seinen selbstlosen Einsatz dem Verein quasi als ein Geschenk zu Gute gekommen.
ein vergessener Ort
Die Sanierung der Talstation gestaltete sich auf vielfältige Weise schwierig, da sich durch den jahrzehntelangen Verfall auf der einen Seite ein Bild des Schreckens bot, auf der anderen Seite aber die Restaurierung insbesondere den strengen Denkmalschutz-Auflagen gerecht werden musste.
Das Verhalten einer Denkmalbehörde darf in diesem Zusammenhang getrost als ambivalent bezeichnet werden, denn während der dramatische Verfall dieses einzigartigen Industrie-Denkmales über Jahrzehnte hinweg teilnahmslos geduldet wurde, gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Beginn der Sanierungsarbeiten als äußerst schwierig und scheiterte oft genug an einem überzogenen Anforderungsprofil.
Nur dem leidenschaftlichen Engagement und der Beharrlichkeit des langjährigen I. Vorsitzenden, Herrn Dr. Günter Schlosser (siehe SWR-Beitrag oben) ist es zu verdanken, dass im Jahr 2016 das Richtfest im Gedenken an die Vereinsgründerin mit der Einweihung des Café Eckstein gefeiert werden konnte und auch der untere Waggon zwischenzeitlich liebevoll restauriert wurde; die nachfolgenden Bilder spiegeln einen Eindruck der langjährigen Bemühungen wider.
Good Place – Bad Ems... ein wunderbarer Ort zum Verweilen
Als „Raum im Freien“ ist das Café Eckstein ideal geeignet für exklusive Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Geburtstage, Firmenfeste und Open-Air-Veranstaltungen jeder Art; dazu mehr unter Event-Management.
Zuguterletzt war die Malbergbahn auch ein wichtiger Baustein für die Stadt Bad Ems in Ihrem Bemühen um den Weltkulturerbe-Status Great Spas of Europe. Ein besonderer Clou ist mit der Renovierung des unteren Waggons gelungen, der in einem ganz besonderen Mix aus Nostalgie und moderner Restauration mit über 20 Plätzen in die Bewirtschaftung der Talstation eingebunden ist.
Ein erstes Kapitel ist damit abgeschlossen und ein weiteres soll mit der Wiederinbetriebnahme der Malbergbahn folgen. Dies aber ist ein langer und schwieriger Weg, der nur mit Hilfe vieler und vor allem finanzieller Unterstützer zu schaffen sein wird – es geht aufwärts.... gehen Sie mit?